Immer mehr heimische Wildpflanzen sind bedroht und landen auf der Roten Liste. Jetzt können interessierte Bürger aktiv werden und auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten einen handfesten Beitrag zum Artenschutz leisten. Das in dieser Form einzigartige Projekt „Urbanität und Vielfalt“ findet an den Standorten Berlin, Marburg und Dresden statt.
So funktioniert es
- Die Botanischen Gärten Marburg und Potsdam, das Späth-Arboretum in Berlin sowie das Dresdner Umweltzentrum stellen eine Auswahl an Jungpflanzen zur Verfügung. Es handelt sich ausschließlich um in der Region bedrohte Pflanzenarten.
- Pflanzenpaten nehmen die jungen Pflanzen mit nach Hause und pflegen sie auf dem eigenen Balkon oder im Garten weiter. Wer keine geeignete Fläche zur Verfügung hat, nutzt alternativ die projekteigenen Archebeete.
- Nach wenigen Monaten bringen die Pflanzenpaten ihre ausgewachsenen Pflanzen zurück zum Projektstandort. Diese werden dann in sorgfältig ausgewählten Naturschutzgebieten ausgepflanzt.
Um mitzumachen, braucht es kein gärtnerisches Vorwissen oder Kenntnisse zum Artenschutz. Pflegehinweise und wichtige Tipps bekommen alle Teilnehmenden vor Ort bei den Informationsveranstaltungen. Ansprechpartner stehen telefonisch oder per Mail zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich unter https://urbanitaetundvielfalt.de/projekt/.
Brücke zwischen Stadt und Land
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten zu einer beispiellosen Verarmung der Artenvielfalt geführt. In den Städten finden viele Pflanzen dagegen noch Rückzugsräume, da Parks und Wiesen weder gespritzt noch gedüngt werden. Vor diesem Hintergrund setzt „Urbanität und Vielfalt“ ganz auf die Stadt als neuen Ort des Naturschutzes. Und holt gleichzeitig alle mit ins Boot, die Lust haben, zu gärtnern und konkret etwas für den Artenschutz tun möchten. Bisher unbekannte und seltene Schönheiten wie Gelbes Sonnenröschen, Färber-Hundskamille oder echtes Herzgespann lassen sich nun auf städtischen Balkonen antreffen und kennenlernen.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert und läuft vier Jahre.
Kontakt Standort Berlin:
Patrick Loewenstein
Öffentlichkeitsarbeit
0163 292 89 80
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